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20.12.2018 – Ab 2019 wird für Jugendliche das Fahren mit einem der örtlichen Mietautounternehmen bezuschusst. An den Wochenenden unterstützt die Stadt Selb Fahrten mit 5 Euro. Der Stadtrat stimmte damit dem Antrag der Aktiven Bürger Selb zu. Nicht leicht im Bereich des mobilen Gewerbes sei es in Selb und der Region. Das zeigte das Mietautounternehmen Licha den Stadträten auf.

Im Rahmen eines Projekts „Selber Jugend sicher unterwegs“ schlug die Interessensgemeinschaft vor, zukünftig Mietautofahrten von Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahre finanziell bezuschussen. Vordergründig mehr Sicherheit auf den Straßen soll damit bezweckt werden. „Wir wollen mit diesem Jugendschutzprojekt für mehr Sicherheit für Selber Jugendliche sorgen, die an den Wochenenden auf der Straße unterwegs sind“, erklären die Aktiven Bürger um ihren Fraktionsvorsitzenden Dr. Klaus von Stetten. Unfälle, verursacht durch junge unerfahrene, übermüdete oder alkoholisierte Fahrer sollen durch das neue Angebot reduziert werden. Anstatt das eigene Auto zu nutzen, will man zu Fahrten mit dem Mietauto bewegen.

Konkret soll sich die Stadt Selb von Freitag 18:00 Uhr bis Sonntag 05:00 Uhr und an Feiertagen vom Abend des Vortages 18:00 Uhr bis 05:00 Uhr des Folgetags mit 5 Euro an jeder Mietautofahrt von Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahre mit einem Selber Mietauto-Unternehmen beteiligen. Für jede Fahrt erhält ein Jugendlicher pro Fahrt den Zuschuss, auch wenn gleichzeitig mehr Jugendliche bei der Fahrt transportiert werden. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Zuschusses ist, dass der Fahrtantritt und das Fahrtende sich in Selb bzw. in den Ortsteilen befinden. Die beteiligten Mietauto- bzw. Taxiunternehmen stellen eine Quittung aus und rechnen dann mit der Stadt Selb ab. „Das Projekt soll zunächst vom 01.01.2019 bis 30.06.2019 probeweise laufen und nach einer Auswertung gegebenenfalls verlängert werden“, so die Aktiven Bürger Selb. Die Finanzierung soll im ersten Abschnitt über die Selb Aktiv GmbH erfolgen. Auch die Unterstützung durch Sponsoren sei denkbar. Sollte sich das Projekt bewähren, wird geplant eine Handy-App einzurichten.

Dass dieses Projekt durchaus Erfolg versprechen kann, davon zeigt sich die Selber Gruppierung überzeugt. In vielen anderen Landkreisen und Städten habe sich solch ein solches Bezuschussungs-System bereits bewährt. So wurde unter anderem auch in Lichtenfels und Kulmbach das Jugendschutzprojekt „Fifty-Fifty-Taxi“ bereits erfolgreich eingeführt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Neben dem sicheren Nachhauseweg werden die jungen Fahrgäste preisgünstig bis direkt vor die Haustüre gefahren. „Jugendliche sollen auch in Selb sicher mit dem Mietauto nach Hause kommen und dafür einen deutlich niedrigeren Fahrpreis bezahlen“, kann mit diesem Projekt neben dem Faktor Sicherheit unter anderem auch das mobile Gewerbe unterstützt werden.

Vielmehr sieht von Stetten das Angebot aber auch als Pilotprojekt anzusehen. Über die Kreistagsfraktion der Freien Wähler habe er bereits schriftlich eingereicht, das „Fifty-Fifty-Taxi“ auch im Landkreis einzuführen. Auch könne das bei Interesse seitens des Landkreises Hof gar landkreisübergreifend vernetzt werden.

Die Fraktionen im Selber Stadtrat erkannten im Antrag der Aktiven Bürger einen sehr guten Vorschlag, stimmten diesem einstimmig zu. Zuvor erwähnten Willy Neupert und Dr. Hermann Friedl (CSU/FWS) zwar, die Altersbeschränkung auf 24 bzw. 21 Jahre zu senken. Dr. Klaus von Stetten erwähnte jedoch, dass es nicht hierbei nicht um ein mögliches finanzielles Einkommen des Personenkreises ginge, sondern vielmehr um die Altersklasse, in der am meisten Unfälle wegen Alkoholisierung oder Übermüdung passieren. Hier gleiche man sich analog den Landkreisen und Städten an, die bei ihren erfolgreichen Projekten diese Altersstruktur anspricht.

Erst kürzlich hat das Mitautounternehmen Müller aufgegeben. In den Abendstunden fährt vor Ort derzeit nur noch das Unternehmen Licha. Wie es um die das Geschäft derzeit bestellt, das zeigten Inhaberin Tanja Licha den Stadträten auf. Sehr schwierig sei es, kostendeckend zu arbeiten. Der angehobene Mindestlohn, höhere Dieselpreise als auch die Anschaffungs- und Wartungskosten der acht eigenen Fahrzeuge - ein Rollstuhlgerechtes Fahrzeug soll noch hinzukommen - sind einige der Kostenpunkte. Hinzu komme unter anderem nicht selten Vandalismus durch Fahrgäste. Bei Dumpingpreisen war es nur eine Frage der Zeit, dass für einige Mietautounternehmen ein Minusgeschäft herauskam. Selbst komme man nun auch an einer weiteren Fahrpreiserhöhung nicht rum. 10,20 Euro wird die Stadtfahrt an Januar 2019 kosten. Betriebswirtschaftlich müsse man schließlich kalkulieren. Hinzu folgt ab 22 Uhr ein Nachtzuschlag in Höhe von 1 Euro. Deine Maßnahme, die längst branchenüblich sei. Stammgästen will man die Möglichkeit anbieten, über Gutscheinkauf mit einem Bonus entgegenzukommen: bei zehn Fahrten soll es bei diesem System eine Freifahrt geben.

Die Fahrzeiten will das Unternehmen Licha anpassen. Zukünftig länger wird man zur Verfügung stehen: Sonntag und Montag bis 22 Uhr, Dienstag bis Donnerstag bis 24 Uhr sowie Freitag und Samstag als auch vor Feiertagen die Nacht durchgehend. Dies zunächst testweise bis April, dann soll Bilanz gezogen werden.

Flexibel zeige man sich ohnehin bei konkreten Anfragen, beispielsweise sollten Feiern und Veranstaltungen beispielweise über die angebotenen Fahrzeiten hinausgehen. Dies natürlich bei ausreichend Vorlauf und Anmeldung. Und auch wird um Verständnis gebeten, dass dann auch nur ein Fahrzeug zum Einsatz komme, Personen also nur nach und nach kutschiert werden können.

Flexible Gestaltung sei gefragt, erklärte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch weshalb landkreisweit der ÖPNV auch neu definiert werden soll. Das Thema Mietauto am Ort beschäftige schließlich jung bis alt. Die Preiserhöhung sei legitim, betriebswirtschaftlich gar zwingend notwendig, um ein gutes Angebot am Ort halten zu können. Zur besseren Außendarstellung bat er darum, die genauen Preisradien von Selb in die Ortsteile detailliert aufzuzeigen.

Kai Hammerschmidt (SPD) zeigte in der Sitzung vollstes Verständnis für die Preisanpassung. „Wer auch nur ein bisschen Kopfrechnen kann, der weiß, dass eine andere Preisgestaltung absolut notwendig ist.“ Die angebotene Flexibilität sei zudem notwendig, gerade für viele Unternehmen. Dem stimmte Dr. Klaus von Stetten (Aktive Bürger Selb) zu. Auch sei das Gutscheinangebot eine zusätzliche sehr faire Lösung. Dem Einwurf seitens der CSU/FWS-Fraktion, auch Taxis aus dem Nachbarland Tschechien zum Einsatz kommen zu lassen, widersprach er umgehend. Rechtlich sei dies nicht zulässig, dass ein tschechisches Taxiunternehmen Fahrgäste von A nach B innerhalb des Ortes fahren dürfe.

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