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7.1.2018 - Das Glück des Tüchtigen war am Samstag auf der Seite der HSV Hochfranken, doch lange Zeit sah es so aus, als ob auch das erste Spiel im neuen Jahr verloren gehen sollte. Endgültig auf die Siegerstraße einbiegen konnten die Spieler von Luka Veraja erst wenige Sekunden vor Schluss und durch Mithilfe des stärksten Gegenspielers.

Im Duell der beiden Landesligaaufsteiger war von Anfang an viel Körperlichkeit zu spüren. Die Gäste haben mehrere Spieler mit einer Körpergröße von über 1,90 und jenseits der 100 Kilogramm im Team. Und diese Masse setzten sie immer wieder ein, die Angreifer der HSV Hochfranken zerschellten zum Teil am Abwehrriegel der Gäste. Doch sie besannen sich relativ schnell auf ihr Spiel und suchten anstatt des Zweikampfes immer wieder die Lücke und den freien Mann. Dies war das richtige Mittel, denn die Heimmannschaft konnte sich bis zur fünften Minute auf drei Tore absetzen, aber das sind die Zuschauer inzwischen gewöhnt, ein Beginn nach Maß und danach leider allzu oft Probleme im Spiel und ein schlechtes Ende. Genauso lief es in diesem Spiel nicht ganz. Die Abwehr stand hervorragend und der größte und stärkste Spieler der Forchheimer, Stefan Bauer, wurde in Manndeckung genommen, was seine Kreise sehr einschränkte. Bauer tauchte immer nur bei Freiwürfen auf, die er sicher verwandelte. Gegen die Masse, die dieser Goliath ähnliche Mann auf die Abwehr bringt ist fast kein Kraut gewachsen. Reihenweise fielen die Spieler aus Selb und Rehau wie vom Blitz getroffen um, wenn er sich in die Abwehr bewegte. Doch der Angriff der Heimmannschaft funktionierte weiterhin gut, immer wieder konnte die Führung gehalten werden und so ging man beim Spielstand von 15:13 in die Halbzeit.

Nach der Pause konnten die Spieler von Luka Veraja das Unentschieden noch fünf Minuten halten, doch dann ging plötzlich der Gast in Führung. Bis zur 45. Minute konnten sie sich auf zwei Tore absetzen, immer mehr glich das Spiel der Geschichte von David gegen Goliath. Alle Mann stemmten sich zum Teil vergeblich gegen die Würfe von Stefan Bauer, der trotz Manndeckung auf insgesamt acht Tore kam. Die Gäste hatten sich nun darauf verlegt Freiwürfe in der Mitte zu produzieren, die dann ein ums andere Mal von Bauer abgeschlossen wurden, auch das ist ein spielerisches Mittel, denn selbst drei Abwehrrecken konnten diesen Mann nicht stoppen. Doch die Hochfranken gaben an diesem Tag nicht auf und kämpften weiter, da auch klar war, dass diese Partie ein Schlüsselspiel in der Saison ist. Allerdings auch für die Gäste war die Situation nicht besser und diese setzten sich nun auf vier Tore ab, die Messe schien gelesen. Jetzt kam es zur Schlüsselsituation in der Partie, 56. Spielminute, vier Tore Rückstand, die Zuschauer ruhig und wenig Hoffnung. Doch Stefan Bauer ließ sich nun zu einem Wurf nach einem Pfiff der Schiedsrichter hinreißen, was ihm eine Zeitstrafe einbrachte, die er nicht akzeptieren wollte und deshalb eine weitere bekam. Vier Minuten Überzahl und vier Tore Rückstand, jetzt galt es für die jungen Spieler der HSV. Plötzlich war die Halle wieder da und auch die Hoffnung auf Seiten der Hochfranken. Die Abwehr agierte nun deutlich offensiver und konnte Ball für Ball gewinnen und daraus auch Kapital schlagen. 90 Sekunden vor Schluss konnte der umjubelte Ausgleich erzielt werden, was eine Auszeit der Gäste zur Folge hatte. Doch diese vertändelten den Ball und Jonas Dirr konnte 15 Sekunden vor Schluss das 30. Tor zur Führung markieren. Die Gäste rannten nochmals an und bekamen einige Sekunden vor Schluss einen Freiwurf zugesprochen, der nach der Schlusssirene den Weg ins Tor fand und damit nicht zählte. Der umjubelte Sieg gegen den Konkurrenten war damit eingefahren und lässt die HSV Hochfranken weiter hoffen. Eine geschlossene Mannschaftsleistung und das gute Training zwischen den Jahren waren die Basis für diesen Erfolg.

HSV Hochfranken: Michanek, Köhler; Stöckert (1), Becker (1), Ludwig (6/3), Görlitz, Nützel, Dirr (5), Scherdel, Krauß (6), Mocker (8), Dorschner, Zitterbart (2), Herkt (1) Zeitstrafen: HSV: 1 HC Forchheim: 5 Rote Karte: Bauer (HC Forchheim 57. Minute 3x2 Minuten) Zuschauer: 250 Schiedsrichter: Fass, Güßregen (beide TSV Altenfurt) Spielverlauf: 5. Spielminute 6:3, 15. 10:9, 25. 12:12, Halbzeit 15:13; 35. 17:17, 45. 21:23, 50. 23:27, 55. 25:29, Endstand 30:29

 

HSV Damen gewinnen gegen Favoriten

Die Damen der HSV Hochfranken mussten am Samstag ihr Spiel gegen den TV Marktleugast nachholen, das aufgrund des Wassereinbruchs in die Realschulturnhalle in Selb nicht angepfiffen wurde. Die Hochfrankendamen hatten in der Winterpause sehr gut und geschlossen trainiert um gut vorbereitet in die Partie mit den erfahrenen Gästespielerinnen zu gehen. Vor allem auf die Mittelspielerin Dietrich, die Dreh- und Angelpunkt des Gästespiels ist, galt es zu achten. Die Aufgabe der Bewachung übernahmen Julia Beck und Kathrin Heinritz während der gesamten Partie hervorragend. Am Anfang konnte die Heimmannschaft über sehr gute Abwehrarbeit und gekonntes Angriffsspiel die Gegnerinnen gut in Schach halten, nach sechs Minuten lagen die Spielerinnen aus Selb und Rehau mit 4:1 in Front. Doch Gästespielerinnen besannen sich auf ihre Stärken, knallhartes 1-gegen-1-Spiel und gute Würfe von allen Positionen und konnten so nach 20 Minuten erstmals den Ausgleich erzielen. Die Heimmannschaft verlor nun den Faden und verspielte ein ums andere Mal klarste Möglichkeiten und geriet so ins Hintertreffen. Zur Halbzeit gingen die Mannschaften mit einem Rückstand von zwei Toren für die HSV.

Ruhe im Angriffsspiel und eine Weiterführung des bisherigen Abwehrspiels war nun geboten, doch was die Zuschauer, die zu diesem Spiel reichlich zugegen waren, nun sahen war alles andere als das, was in der Pause angesprochen wurde. Die Angriffe wurden zu schnell und ungenau abgeschlossen und die Abwehr bekam plötzlich Löcher. Die Folge war, dass sich der Gast bereits nach fünf Minuten in der der zweiten Hälfte mit vier Toren absetzen konnte (11:15). Die Messe schien aufgrund der großen Erfahrung der Gäste gelesen, doch die Mannschaft von Luka Veraja besann sich und erhob sich erneut. Basierend auf eine sehr gute Abwehrarbeit mit einer unangenehmen Vorgezogenen und einer gut haltenden Marika Künzel konnte die Mannschaft Zug um Zug verkürzen. In der 45. Spielminute konnte Jessica Schiller den Anschlusstreffer zum 15:16 erzielen, doch die Spielerinnen des TV Marktleugast gaben nicht nach. Immer wieder gingen sie nun in Front und die HSV’lerinnen konnten weiterhin das Spiel offen gestalten, da nun immer der Ausgleich im Angriff erzielt werden konnte. Die erste Führung seit langer Zeit konnte ebenfalls Jessica Schiller erzielen, beim Stand von 22:21 in der 57. Minute. Allen Spielerinnen war nun klar, dass der klare Favorit nun ins Wanken geriet. Kathrin Heinritz erzielte die erneute Führung zum 23:22, der im Gegenzug egalisiert wurde. Die letzte Minute brach an, mit Angriffsrecht für den Gast. Doch die Abwehr hielt stand und konnte zehn Sekunden vor Schluss den Ball erobern. Es wurde nochmals hektisch auf dem Spielfeld, doch Katharina Ploß behielt den Überblick und konnte kurz vor der Schlusssirene den Siegtreffer für die HSV Hochfranken erzielen. Ein Sieg, der ohne die Passsicherheit einer Nicole Schiller, der Abwehrleistung von Katharina Markert, Lea Isenberg und Melina Benker, den Toren von Katharina Reimer und Yara Adam und der konditionellen Leistung von Julia Beck und Kathrin Heinritz nie möglich gewesen wäre.

HSV: Künzel; Benker (1), J. Schiller (11/7), Adam (1), Ploß (6), N. Schiller (1), Beck (1), Heinritz (2), Dreßler, Reimer (1), Isenberg Zeitstrafen: HSV: 4 TV Marktleugast: 2 Schiedsrichter: Bayer/Bayer (Marktleuthen) Spielverlauf: 5. Spielminute 3:1, 10. 5:4, 20. 7:7, Halbzeit 9:11; 35. 11:15, 45. 15:16, 55. 21:21, Endstand 24:23

 

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