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rathausschild27.7.2017 – Die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen, die NETZSCH-Arena, der Masterplan Innenstadt u.v.m. - der Selber Stadtrat hatte in seiner Sitzung am Mittwochabend neben der Diskussion um den „Ärger beim Hallenbadparkplatz“ noch folgende Punkte auf der Tagesordnung:

 

+++ Gestaltung der Außenfassade der NETZSCH-Arena +++

Der Eishockeysportverein VER Selb möchte die beiden Längsseiten der Eishalle frisch gestalten und sieht einen Anstrich in den Vereinsfarben blau-weiß-rot vor. In diesem Zuge soll auch das Logo der Stadt Selb sowie das Logo des VER Selb platziert werden. Während sich der Verein um Farbe und Arbeitskräfte zum Streichen kümmern möchte, so bittet man vorab um Ausbesserung der in der Fassade entstandenen Risse. Das Hochbauamt der Stadt Selb hat daher für die notwendigen Vorbereitungsarbeiten (Gerüst stellen, Betonsanierung, Reinigung mit Dampfstrahler und Grundierung) die Kosten hierfür auf etwa 20.000 bis 25.000 Euro ermittelt.

Grundsätzlich hat der Stadtrat nichts gegen das Vorhaben. Allerdings sehe man bei den seitens der Stadt Selb durchzuführenden Arbeiten keine Notwendigkeit, da es sich hier lediglich um Schönheitsreparaturen handelt und nicht um die Ausbesserung von Schäden, wie Walter Wejmelka (SPD) auf Nachfrage mitgeteilt wurde. Dieser verwies auf die haushaltslose Zeit. Wolfgang Kreil (CSU/FWS) erinnerte, dass der Stadt Selb die TS Selb beim Einbau einer neuen Heizungseinlage mit 4.000 Euro fördern wollte. Dies wurde seitens der Aufsichtsbehörden jedoch untersagt. Auch sei es anderen Vereinen schwer vermittelbar, wenn der VER Selb erneut so unterstützt werden würde. Kreil fordert daher den Verein auf, eine alternative Finanzierung zu suchen.

Der Stadtrat stimmte dem Anliegen bezogen auf die damit verbundenen Arbeiten/Kosten durch die Stadt Selb nicht zu. Eine Zusage gab es indes für den Wunsch des Vereins, im Bereich der neuen Haupteingangsseite der Eishalle (Richtung Wald/Parkplatz) Aufkleber mit den Logos von Unterstützern des Nachwuchsförderprojekts „WölfeClub“ anzubringen.

 

+++ Freundschaftswochen Selb2023 +++

Als eine große Chance für die Stadt Selb sieht Heike Arndt die Bayerischen-Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023. Die Mediendesignerin sei von der Selb2023gGmbH beauftragt worden, eine Marketingstrategie hierfür zu erstellen. Dabei erklärte sie, die nach eigenen Angaben ehrenamtlich zur Verfügung steht, dass die Stadt Selb bereits mit der Bezeichnung „Porzellanstadt“ über eine starke Marke und damit einem Alleinstellungsmerkmal verfüge, das man auch zukünftig nutzen müsse. Kunst und Design spiele, so ihre Feststellungen, bereits jetzt eine weitere große Rolle. So lautet ihr Fazit, über das Porzellan als wichtige Wurzeln in Sachen Image verstärkt in Richtung Design zu gehen.

 

+++ Masterplan Innenstadt +++

Kenntnis genommen und gebilligt hat der Selber Stadtrat die Maßnahmenliste zum Masterplan Innenstadt. Diese umfasst 17 verschiedene Einzelmaßnahmen. Einige davon stehen in Zusammenhang mit Entscheidungen des Investors Munitor oder sind auch von den Arbeitsergebnissen des ISEK-Bausteins Mobilität abhängig sind. Eine seriöse Aussage zu den Gesamtkosten des Masterplans und möglichen Fördermitteltöpfen kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden. Ganz wesentlich ist hier die Entscheidung des Investors Munitor zum geplanten Outlet-Center abzuwarten. Allein für die Gestaltung der öffentlichen Umrahmung des Centers sind derzeit rund 6,6 Mio. Euro (davon 20% Anteil Stadt Selb) abzusehen. Auch der Neubau der Bibliothek, die mögliche Umgestaltung des Marktplatzes sowie die nötigen massiven Investitionen in zeitgemäßes und attraktives Wohnen sowie in moderne Gewerbeflächen werden hohe städtische Investitionen in die Zukunft der Stadt erfordern, jedoch auch hohe private und dringend benötigte Folgeinvestitionen nach sich ziehen.

Nach und nach wird der Stadtrat über die Einzelmaßnahmen beraten und beschließen. So kommt bereits in der September-Sitzung die Maßnahme „Erholen am Selbbach“ im Bereich der Strategiesäule „Aufenthaltsqualität“ auf die Tagesordnung.

 

+++ Änderung Bebauungsplan Nr. 143 +++

Kenntnis genommen hat der Stadtrat vom Ergebnis der Behördenbeteiligung und vom Ergebnis der Bürgerbeteiligung bei der Änderung des Bebauungsplans Nr. 143 „Sondergebiet Sportstätten Vorwerk“ für das Gebiet des ehemaligen Sportplatzes. Entsprechenden Behandlungsempfehlungen wurde zugestimmt. Der Entwurf für die Änderung des Bebauungsplans wurde entsprechend ergänzt und als Satzung beschlossen.

 

+++ Neubau einer Pumptrackanlage +++

Bereits im vollem Gange ist der Neubau einer Pumptrackanlage an der Ecke Christian-Höfer-Ring/Ascher Straße. Eröffnet werden soll diese am 27. August. Dem Bauvorhaben wurde nun auch offiziell zugestimmt und eine Befreiung dahingehend gewährt, dass das Vorhaben auf einer Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung „Parkplatz“ errichtet werden darf. Die Fläche selbst ist nicht mit einem Altlastenverdacht behaftet. Ein zwischenzeitlich vorliegendes schalltechnisches Gutachten zeigt außerdem auf, dass bezüglich der Schallimmissionen keine Bedenken bestehen.

 

+++ Umnutzung Geschäftsräume zu Imbiss +++

Aus planungsrechtlicher Sicht als zulässig beurteilt und daher genehmigt wurde das Vorhaben, in den Geschäftsräumen in der Längenauer Straße 59 einen Schnellimbiss zu errichten. Im Imbissraum sollen außer der Theke noch zwei Tische mit je vier Stühlen ergänzt werden. Wegen der geringen Größe der geplanten Einrichtung kann davon ausgegangen werden, dass der Imbiss in erster Linie der Gebietsversorgung dienen wird und daher nicht geeignet ist, die bestehenden städtebaulichen und planungsrechtlichen Verhältnisse in der Umgebung zum Vorhaben in Bewegung zu bringen. Auch der Umstand, dass ein Teil der Speisen außer Haus verkauft wird, lässt – trotz der Lage an der Längenauer Straße – keine entscheidende Bedeutung des Vorhabens über das Gebiet hinaus erwarten, da es sich lediglich um einer Ortsstraße handelt.

 

+++ Berichterstattung zu Anfragen +++

Rudolf Pruchnow (CSU/FWS) fragte nach, ob der „Lange Teich“ in das EU-Förderprogramm INTERREG integriert werden könnte. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Ansprechpartner für EU-Förderungen bei der Regierung von Oberfranken informiert das Amt für Wirtschaftsförderung, dass einer Förderung von Investitionen am „Langen Teich“ im Rahmen des aktuellen INTEREG V Programms nicht möglich sei.

Carsten Hentschel (CSU/FWS) bemängelte die schlechte Umsetzung des Flyers zu den „Wochen des Weißen Goldes“. Der Leiter des Kulturamts hat sich mit ihm zwischenzeitlich in Verbindung gesetzt und informiert, dass soweit Vorschläge zur Verbesserung der Übersichtlichkeit vorliegen, diese in Vorbereitungsgesprächen mit den einzelnen Vertretern erörtert werden. Sinnvolle Verbesserungen für das Jahr 2018 sollen berücksichtigt werden.

Ortssprecher Joachim Benker sprach den Pflanzenwuchs eines Grundstücks in der Bergstraße (Selb-Plößberg) bis hinein in den Gehsteig an. Der Pflanzenwuchs wird nun durch den städtischen Bauhof entfernt, da dieses Grundstück zurzeit keinen Eigentümer und Besitzer hat.

 

+++ Anfragen +++

Stefan Merz (CSU/FWS) sprach an, dass das an der „Alten Apotheke“ angebrachte Schild zum Selber Brand nicht mehr lesbar sei. Er bittet zunächst um Klärung, in welchem Eigentum dieses sich befindet.

Christina Hippmann (CSU/FWS) sprach ausgebrochene Mosaikplättchen im Porzellangässchen an. Auch Bäume in der Ludwigstraße bedürfen einer Überprüfung hinsichtlich ihres Gesundheitszustands und müssten teils zurückgeschnitten werden.

Ortssprecher Thomas Rohstock machte auf den Grünstreifen am Mühlenhang wie auch entlang der Sommerhauer Straße in Silberbach aufmerksam. Hier seien Mäharbeiten erforderlich.

Ortssprecher Adolf Stöhr erwähnte Bedenken der Bürger im Ortsteil Spielberg bezüglich etwaiger größerer Verkehrsaufkommen im Zuge der geplanten Aufwertung des Kornberg-Areals. Oberbürgermeister Pötzsch meinte, dass man das Thema demnächst grundsätzlich diskutieren werde.